Lotus: Die Ausgrabung von VALORANTs verlorener Stadt

In den üppigen Wäldern Indiens gibt es einen Ort, an dem Pflanzen, Architektur und Technologie in Harmonie zusammenspielen und die Energie der Sonne verstärken. Nein, das ist kein Labor für erneuerbare Energien, sondern eine uralte Ruine der Vergangenheit.

Willkommen in Lotus, der Stadt der Blumen.

Eine versteckte Geschichte

Diese Ruinen – die man nur unter ihrem Codename Lotus kennt – waren jahrhundertelang in den stark bewaldeten Bergketten der Westghats in Südindien versteckt. Harbor, ein Erkunder, Abenteurer und das neueste Mitglied des VALORANT-Protokolls, sucht schon seit Jahren nach diesen Ruinen, nachdem er Gerüchte über die uralte Technologie hörte, die sich innerhalb dieser Ruine befinden soll. Harbor konnte die Lotus-Ruinen jedoch erst ausfindig machen und öffnen, nachdem er die Artefakte gefunden hatte, die ihm seine wasserbändigenden Kräfte verliehen. Und natürlich mithilfe seiner Teamkollegin Astra.

Im Launchtrailer von Episode 6, AUFDECKUNG, beobachten wir Harbor und Astra bei ihrer Reise zur Omega-Erde, um die Lotus-Ruinen zu öffnen und somit zu verhindern, dass die VALORANT-Legion diese heilige Stätte beansprucht. Die uralte, versteckte Technologie, die sie dort bei ihrer Ankunft vorfanden, war atemberaubend.

Etwas Besonderes ist hier geschehen. Etwas Mächtiges. Flower Power. Und die Beweise für diese pflanzliche Technologie sind deutlich erkennbar, sobald man die Karte betritt.

„Wenn man das Gelände vom Angreifer-Spawn aus betrachtet, fallen einem als erstes die riesigen Lotusblumen über und um die Ruinen auf“, sagt Lead Environment Artist George „Riot Dadsquad“ Sokol. „Außerdem fallen einem die riesigen Ranken auf, die sich über die ganze Karte ziehen. Die Pflanzen und Ranken sind ungewöhnlich groß geworden, weil sie mit Radianit durchsetzt sind. Die Ranken dienen als Leitungen für das Radianit, um Dinge in den Ruinen mit Energie zu versorgen – wie die beiden riesigen Drehtüren bei A und C.“

Eine Illustration des Spawn-Areals auf der Angreiferseite. Man beachte die riesige Lotusblume und die grünen Ranken, die in die Ruinenwände eingelassen sind.

„Wir bezeichnen sie gern als Wurzelschaltkreise“, fügt Lead Concept Artist Brian „Peppy Yambino“ Yam hinzu. „Die Idee war, dass diese Pflanzen durch Radianit mutiert sind, um mit ihrer Größe große Mengen an Energie von der Sonne aufzunehmen. Wenn man die Karte erkundet, sieht man diese riesigen Lotusblätter, die von blauen Tafeln umgeben sind, die als Energiespeicher für verschiedene Funktionen auf der Karte dienen. Die Ahnen, die diesen Ort gebaut haben, fanden einen Weg, diese Lotusblätter einzuschließen, um die Energie, die sie aufgenommen haben, zu extrahieren.“

Jedes Detail der Karte wurde als Konzeptbild geplant, sogar die Textur der „Wurzelschaltkreise“.

Aber was genau benötigt diese Energie? Wie sich herausstellt, hatten die Ahnen, die diese Strukturen auf Lotus erschaffen haben, mehr damit vor, als nur eine coole Kulisse für Feuergefechte zu kreieren. Die ganze Struktur hatte einen höheren Sinn. Aber welchen?

Eine frühe Illustration, die einige der Statuen und Schnitzereien unbekannter Figuren zeigt.

„Im Launchtrailer sehen wir, dass Astra eine große Rolle bei der Untersuchung der Lotus-Ruinen spielt. Durch ihre Sicht-Fähigkeiten und viele visuelle Hinweise auf der Karte spielen wir auf eine Verbindung zwischen den Menschen der Erde und etwas Größerem an“, erklärt Joe „Pearl Hogbash“ Lansford, Lead Level Designer. „Lotus wurde von einer Zivilisation erbaut, die scheinbar einer mächtigen Präsenz im Spiegeluniversum gewahr war. Hinweise darauf findet man in den verschiedenen Schreinen und in der Sprache der Formen auf der ganzen Karte.“

Finale Illustration des B-Areals. Das Licht scheint durch das Auge über dem Areal und enthüllt Schnitzereien und mysteriöse Statuen.

Der genaue Zweck dieses Ortes ist immer noch unbekannt, aber Harbor und das VALORANT-Protokoll haben so eine Ahnung, dass Lotus eine wichtige Rolle im Leben der Menschen spielte, die es erbaut hatten.

Für den Moment müssen die Details und Hinweise, die auf dieser Karte geschaffen wurden, genügen. Halte außerdem die Augen nach weiteren, interaktiven erzählerischen Hinweisen auf der Karte offen, während die Geschichte weitergeht.

Sei wie das Wasser

Okay, wir wissen, du wünschst dir, dass Omen deinen Schmerz empfinden kann oder dich vor deinem Bronze-Rang retten kommt. Aber man kann ihn einfach nicht vom Beschneiden seiner Bonsai-Bäume wegbekommen – schon wieder. Also ist es wahrscheinlich am besten für dich, dich mit der neuesten VALORANT-Karte vertraut zu machen und den extrem flüssigen Spielstil zu nutzen.

Lotus ist eine Karte mit drei Arealen und Gängen, die alle Areale miteinander verbinden. Praktisch platzierte Flure und Korridore machen das Rotieren von einem Areal zum anderen schnell und einfach.

„Ein großes Design-Ziel war die Flexibilität der Bewegung,“, sagt Pearl Hogbash. „Wir wollten es den Teams erlauben, sich den Gegebenheiten durch Bewegung anzupassen, und das noch besser, als es auf den anderen Karten möglich ist.“

Das Hauptaugenmerk, das Lotus von anderen Karten absetzt, sind die beiden riesigen mechanischen Türen, die sich um 180 Grad drehen. Diese massiven Steintüren benötigen 8 Sekunden, um sich vollständig zu drehen und legen währenddessen den Zugang zu sonst versperrten Gängen für begrenzte Zeit frei. Die beiden Türen befinden sich in der Nähe von A Haupt und C Haupt und sie können beidseitig von den Angreifern oder den Verteidigern geöffnet werden. Das Team hat außerdem eine zerstörbare Tür eingefügt, die ein Verbindungsstück zwischen den Arealen A und B freilegt, um die Flexibilität, die sie erreichen wollten, noch zu verstärken.

Eine passende, blaue Lotusblume ziert die zerstörbare Tür.

„Die Teams können sehr schnell zwischen den Seiten und Arealen wechseln. Die Kontrolle über eine Tür zu erlangen verschafft einem auch Vorteile, beispielsweise, um jemanden in B Haupt einzuzwängen,“, fügt Pearl Hogbash hinzu. „Mit den Audio- und Minikarte-Hinweisen kann man auch hervorragend Psychospielchen treiben. Yoru kann spannende Sachen mit seinem Teleport machen, zum Beispiel die Tür auf der einen Seite der Karte aktivieren und dann zur anderen springen. Oder auch nicht … Das Hauptziel ist es, interessante Entscheidungen bei der Bewegung und der Verwendung der Möglichkeiten auf der Karte für beide Teams zu schaffen.“

Eine Konzeptillustration mit Design-Notizen. Man beachte auch dasselbe Tür-Feature in der ursprünglichen Greybox-Test-Version der Karte in der Ecke oben rechts.

All diese Funktionen ermöglichen ein strategisches, befriedigendes Gameplay mit der Möglichkeit, als angreifendes Team schnell zu rotieren oder als verteidigendes Team Punkte zurückzuerobern – und das Designteam hat viel Zeit damit verbracht, diese Konzepte im Greybox-Mesh auszuprobieren. (Falls dir das nichts sagt: Eine Greybox ist eine einfache Version der Karte, bei der nur das Grundgerüst der Karte vorhanden ist, bevor Grafik/Texturen und Umgebungsdetails hinzugefügt werden. Schau dir diesen Artikel über Karten- und Umgebungsdesign an, um mehr darüber zu erfahren.)

„Die Greybox wird wirklich stark verändert. Im frühen Stadium wollen wir nach einem Match gleich 20 verschiedene Sachen ändern. Langsam, über mehrere Monate hinweg, wird die Karte immer weiter verbessert, bis wir sie an die Grafikabteilung abgeben“, erklärt Pearl Hogbash. „Wir haben auch ein großartiges Team von Gameplay-Analysten, die sehr fähige, analytische Denker sind und uns sehr dabei helfen, zu verstehen, wie sich eine Karte live spielen wird. Manchmal zeigen sie uns Fehler auf und helfen uns, Änderungen vorzunehmen, und manchmal bestätigen sie genau das, was wir gedacht haben.“

Als sich die Greybox ausgefeilt genug anfühlte, war es an der Zeit, die Dinge an die Grafiker zu übergeben, die dafür sorgen, dass sich die Karten immersiv, schön und unverkennbar nach VALORANT anfühlen.

In die uralte Vergangenheit schauen

Die Omega-Erde könnte nicht real sein (zumindest, soweit wir wissen), aber sie basiert dennoch auf einem echten Ort. Jepp, du hast es erraten – der Erde. Also hat unser Team sich natürlich von echten Orten und echten Personen auf unserem Planeten inspirieren lassen.

„Wir haben uns verschiedene Themen für die neue Karte überlegt und sind schließlich in der Antike gelandet“, sagt Peppy Yambino, „Wir haben uns von den Ruinen von Petra in Jordanien inspirieren lassen. Petra hat eine sehr interessante Felsenarchitektur. Und dann hat jemand erwähnt, dass wir einen indischen Agenten in der Entwicklung haben. Nach einigen Nachforschungen fanden wir heraus, dass es in Indien ähnliche Arten von antiker Architektur gibt. Und wir dachten uns, dass das perfekt zueinander passt. Also haben wir uns in Richtung Indien umgesehen.“

Die kunstvolle, antike Anlage in Lotus wurde von der dravidischen Architektur und einigen der mehr als 1.500 in Fels gehauenen Ruinen inspiriert, die in ganz Indien zu finden sind. Dravidische Völker sind eine große kulturelle Gruppe, die hauptsächlich in Südindien und Asien zu finden ist und eine oder mehrere dravidische Sprachen spricht. Derzeit gibt es mehr als 250 Millionen Muttersprachler der dravidischen Sprachen – eine der ältesten Sprachfamilien der Erde. Und auf der Omega-Erde.

Frühe Konzepte, die zeigen, wie das Grafikteam seine Inspirationen aus dem Fels und den Draviden in Lotus einfließen ließ.

Die Felsen sind in der Nähe des C Areals und des Verteidiger-Spawns sehr präsent. Aber die weichen, schrägen Dachkappen, die man häufig in dravidischen Strukturen findet, sind in allen Bereichen der Karte zu sehen.

„Wir haben mit einer promovierten Indologin, Dr. Fiza Vasudeva, an Lotus gearbeitet. Sie ist eine Wissenschaftlerin aus Indien, die auch Beraterin für Harbor war“, verrät Pearl Hogbash. „Wir haben den kreativen Leitfaden für die Karte fertiggestellt, nachdem wir eine Menge über die Architektur und die Designelemente recherchiert hatten, die wir wollten. Dann haben wir es von Dr. Vasudeva auf seine Authentizität prüfen lassen und sie gebeten, einige ihrer eigenen Ratschläge und Details hinzuzufügen.“

Während so etwas wie Authentizität immer gewollt ist, passieren bei der Spieleentwicklung manchmal auch Dinge durch Zufall. Obwohl die Teams versuchen, alles, was sie tun, bewusst zu tun, stolpern sie gelegentlich über etwas, das einfach funktioniert.

Zum Beispiel das, was auf TikTok und YouTube immer am Besten geht – Strategien. Wie sehr denkt das Designteam über Strategien nach, wenn sie eine Karte erstellen?

„Ich bin auf jeden Fall keine Person für Strategien. Ich spiele Brimstone und Breach und für mich gibt es so etwas wie Strategien nicht“, belächelt Pearl Hogbash. „Wir messen Flächen für die Fadenkreuzhöhe, wir schauen uns die Korridorbreite für Rauch und Mollys an, und wir achten sehr darauf, wie wichtig die Winkel sind. Aber was wirklich spezielle Strategien angeht, da bauen wir nichts mit Absicht ein. Wir lassen uns einfach von der Kunst führen.

Wenn es eine Sache gibt, die Lotus so schön macht (abgesehen von den herrlichen Aussichten und den riesigen Lotusblumen), dann ist es die Kunst. Wenn du dich auf der Karte bewegst, siehst du Wandmalereien und Schnitzereien von Tieren, die in den Westghats heimisch sind, wie Elefanten, Panther, Kobras und Pfauen.

Es gibt auch noch andere Details, die nur auf der Omega-Erde vorkommen und sich in den Ruinen wiederfinden. ATLAS, eine neue Fraktion, die in Episode 5 eingeführt wurde, hat auch damit begonnen, sich Lotus zu nähern. Es überrascht nicht, dass Harbor und Astra nicht die einzigen sind, die sich für die dort gefundene Radianit-Technologie interessieren.

Konzeptzeichnungen für die kleinen ATLAS-Kisten auf Lotus.

Mit Astras Worten: „Die Macht hier ist überwältigend … Es gibt immer noch so viel, was wir nicht verstehen.“

Die Geheimnisse von Lotus werden mit der Zeit enthüllt. Der Kampf um die Ruinen hat gerade erst begonnen.