Storys über FORMATION: Dani

Dani hat sich mächtig ins Zeug gelegt, um den 4. Platz in der Bestenliste zu erobern, und jetzt muss er sich beweisen.

Für Dani ist der 4. Platz auf den nordamerikanischen VALORANT-Bestenlisten die Krönung all der Mühen und Strapazen, die er in das Profi-Training investiert hat.

Sein Weg zum Profi begann, als er eine freundschaftliche Rivalität mit Tyler „Ninja“ Blevins aufbaute, ehe er in ein Profi-Team eingeladen wurde, das ein großer Streamer zusammenstellte.

Dani ist 21 Jahre alt und spielt Sova. Er studiert Softwareentwicklung an einem College in der kanadischen Hauptstadt. Schon seit dem zarten Alter von neun Jahren meistert Dani FPS-Spiele wie Combat Arms, Alliance of Valiant Arms und natürlich CS:GO.

„Als Kind hat mich E-Sport echt fasziniert“, erklärt er. „Mein Lieblingsteam war Cloud9 mit Sean Gares und seinen Kumpels.“

Das größte Hindernis auf seinem Weg zum Pro, so sagt Dani, war der fehlende gute PC. Nach einer zweijährigen Pause für die Schule und einem anschließenden Praktikum konnte sich Dani endlich einen PC leisten, der mit den hohen Anforderungen professioneller Spiele fertig wurde.

Etwa zu der Zeit startete auch die geschlossene Beta von VALORANT. Für Dani war gleich klar, dass das Spiel das FPS-Genre aufmischen würde, weil es neue Variablen einführte, die über Blendgranaten und Rauchbomben hinausgingen.

„Ich finde die Fähigkeiten echt toll, weil sie neue Metas erschaffen, an die man sich anpassen muss. Leuten, die ihren Spielstil nicht an neue Metas anpassen wollen, bleibt aber keine andere Wahl, wenn sie besser werden wollen. Das finde ich so gut an VALORANT“, sagt er.

Mitte letzten Jahres verbrachte er etwas Zeit mit einem VALORANT-Amateurteam. Plötzlich musste er um 3 Uhr nachts gegen Ninja und Austin „Morgausse“ Etue kämpfen. Die Rivalen gingen sich im Chat regelmäßig hart an. Am nächsten Tag waren die beiden aber im selben Team.

Nicht lange, nachdem sie sich angefreundet hatten, fragte Ninja Dani, ober er nicht beim neugegründeten Team „Time In“ mitmachen will. Viele Stunden der Übung online und offline sowie die Unterstützung von größeren Teams ermöglichten es Dani, die Grundlagen von VALORANT zu meistern.

„Ich wusste von Anfang an, dass es das Team ernst meinte, und nicht nur ein Streamer-Team war.“ Die Leute hatten ja keine Ahnung von den Anstrengungen, die sie außerhalb der Streams unternommen haben“, beschreibt Dani. „Offline haben sie sich zu stundenlangen Trainingsspielen auf einem Server getroffen. Besonders Ninja. Davon hat niemand was mitbekommen.“

Nachdem Dani Time In verlassen hatte, gründete er mit Alex „Sofa“ Kolich das Team „Sum 2 Prove“ und holte handverlesene aufstrebende VALORANT-Profis mit an Bord.

„Sum 2 Prove hat außerhalb der Server viel Mühe und Zeit investiert, vielleicht sogar noch mehr als Time In“, sagt er. „Ich habe kein Team erlebt, das härter gearbeitet hat als die.“

Jetzt spielt er um Ränge und sucht nach einem Weg, um es in ein Stufe-2-Team zu schaffen.

„Das Ding mit der Profi-Szene ist, dass man Glück haben muss. Da draußen gibt es so viele gute Spieler“, sagt er. „Dir muss einfach eine gute Gelegenheit über den Weg laufen.“

Du kannst Danis Entwicklung auf seinem Twitter- und Twitch-Kanal folgen.

DANI – FRAGEN UND ANTWORTEN

Wenn du einen Agenten erschaffen könntest, welche Fähigkeit würde dir dafür vorschweben?

Etwas Ähnliches, was Soraka in League of Legends machen kann. Sie kann ihr Team komplett heilen, egal, wo auf der Karte sie sind.

Was magst du an der aktuellen Meta besonders?

Momentan ändert sich die Meta und ich habe schon eine Weile nicht mehr trainiert, aber es sieht so aus, als würde die Viper-Meta die Oberhand gewinnen, die ja etwas weniger rasant ist. Mir gefallen langsamere Metas richtig gut, aber damit stehe ich ziemlich alleine da. Ich finde, dass sie mehr Strategie erfordern und dass man mehr nachdenken muss. Man muss die gegnerische Unterstützung ködern und sicherstellen, dass sie nicht einfach reinstürmen und das Areal auf dem Silbertablett serviert bekommen.

Und was gefällt dir nicht?

Ich hasse die Meta nach dem Platzieren des Spikes. Alle nutzen nur noch Viper-Mollys und Sova-Schockpfeile. Manchmal wirkt das entmutigend.

Was würdest du Spielern raten, die es auch zum Profi bringen wollen?

Im Ranglistenspiel immer nett und höflich sein. Man braucht gute Beziehungen. Beim E-Sport merkt man recht fix, dass da alles über Beziehungen läuft. Ich weiß, dass es in gewerteten Spielen viele negative Leute gibt, die wegen Kleinigkeiten den Kontakt zu anderen Spielern einfach so abbrechen. Sei also nett und verbreitet gute Stimmung.

Wie verbringst du deine Zeit, wenn du nicht VALORANT spielst?

Mit Freunden abhängen oder programmieren. Momentan läuft das Sommersemester. Bisher habe ich Spielprogrammierung noch nicht versucht, sondern nur objektorientierte Softwareentwicklung, Automation und so weiter. Spielentwicklung würde ich irgendwann gerne mal ausprobieren.

Was würdest du gern in VALORANT bis zum Ende von 2021 noch erleben?

Ihr macht gerade einen verdammt guten Job, hört auf Feedback und bringt viele Updates raus. Im letzten Monat hab ich mehr Updates miterlebt als bei [zensiert] in den ganzen letzten fünf oder sechs Jahren. Vielleicht solltet ihr aber Jett aus dem Spiel nehmen? Und Judge auch gleich mit.