VALORANT Data Drop: Phantom vs. Vandal
Der VALORANT Data Drop (auch bekannt als der Artikel, der früher mal Data Breach hieß) ist zurück! Und dieses Mal haben wir eine der hitzigsten Debatten innerhalb der Community im Visier. Welches Sturmgewehr hat die Vormacht – Phantom oder Vandal?
Nun, wie du dir vielleicht gedacht hast, haben wir erst mal ein paar Erklärungen parat. Und jede Menge Daten, um das zu untermauern.
Für diesen Artikel hat unser Team von Zahlenzauberern, besser bekannt als das VALORANT Insights Team, detaillierte Abfragen aus einer Mischung von mehr als 4 Millionen ungewerteten und gewerteten Spielen über alle Ränge hinweg erstellt.
Dann lass uns mal eintauchen.
Pros für die Phantom
Auf kurze Distanz
Wenn du viele Feuergefechte aus kurzer bis mittlerer Distanz hast, könnte die Phantom dein Freund sein … oder dein Glückstalisman?
In diesem Liniendiagramm sehen wir die Gesamtzahl der Kills jeder Waffe, aufgeschlüsselt nach Entfernung in 5-Meter-Schritten. Jeder Punkt auf jeder Linie steht für einen bestimmten Entfernungsbereich und den dazugehörigen Prozentsatz an Kills. Daraus geht hervor, dass die Mehrzahl der Kills der Phantom innerhalb einer Reichweite von 15 Metern stattfand, während die Kills mit der Vandal einen gleichmäßigeren Bogen über alle Reichweiten hinweg aufweisen.
Als Anhaltspunkt: 15 Meter sind ungefähr die Entfernung, wenn du vom Ende des Flurs auf der Angreiferseite von Ascents B Haupt bis zum Haupteingang der Verteidiger um die Ecke spähst.
Um diese Kill-Verteilung etwas einfacher darzustellen, können wir diese Kills auch in die drei Entfernungsbereiche einteilen, die wir in diesem Artikel verwenden werden: 0-15 Meter, 15-30 Meter und über 30 Meter. Hier macht sich der Vorteil der Phantom im Nahbereich bemerkbar. Fast die Hälfte aller Phantom-Kills fand innerhalb von 15 Metern statt.
Während die Vandal auf kurze Distanz immer noch sehr stark ist, scheint die Phantom aus einigen Gründen, die wir noch erläutern werden, auf kurzen Distanzen die Nase vorn zu haben.
Im Dauerfeuer liegt die Kraft
Das Dauerfeuermuster einer Waffe in einem taktischen Shooter ist ein komplexes Thema. Die Genauigkeit des ersten Schusses, die Genauigkeit des zweiten Schusses, die Streuung der Kugeln, die Rückstoßerholung, die Anzahl der abgefeuerten Schüsse, die Anzahl der Treffer usw. spielen alle eine Rolle dabei, wie effizient eine Waffe Kills erzielen kann, während man das gegnerische Team mit Dauerfeuer belegt.
Um das zu vereinfachen, konnte das Insights Team die Dauerfeuer-Kontrolle einer Waffe mit dem Faktor Zeit berechnen. Multikills innerhalb von 5 Sekunden sind ein guter, realistischer Indikator für die Dauerfeuer-Kontrolle – vor allem in 3K- und 4K-Situationen, in denen das Zielen, Schießen, Pausieren und Zurücksetzen des Fadenkreuzes für jeden Kill in diesem Zeitfenster schwierig wäre.
In den Diagrammen oben siehst du, wie viele Multikills die Phantom und die Vandal jeweils innerhalb eines 5-Sekunden-Zeitfensters erzielen konnten. (Hinweis: Die Prozentsätze ergeben nicht 100 %, da wir einzelne Killszenarien aus diesen Diagrammen herausgenommen haben).
Und wieder einmal war die Phantom die Nummer eins in Multikill-Situationen innerhalb von 15 Metern. Dies ist ein weiterer Beweis für die Dominanz der Phantom bei der Dauerfeuer-Kontrolle, da das Dauerfeuer nur auf kurze Distanz effektiv ist. Wir sehen auch, dass die Phantom in 5-Sekunden-Multkill-Szenarien über alle Ränge hinweg besser abschneidet. Egal, ob du in Eisen steckenbleibst oder dich bei der VCT versuchen willst, die Phantom scheint die beste Wahl für Kurzdistanz-Dauerfeuer zu sein.
Komm nicht zu nah
Okay, wir wissen also, dass die Phantom auf kurze Distanz erfolgreich ist. Aber wie sieht es in Kopf-an-Kopf-Duellen mit einem Vandal-Spieler aus? Wer erhält den Titel des Kurzreichweitenkönigs (oder -königin)?
Diese Grafik zeigt, dass die Phantom die Vandal auf kurzer Distanz schlägt. Die Überlegenheit der Phantom auf Kurzdistanz gilt für alle Ränge, auch wenn dieser Vorteil mit steigendem Rang leicht abnimmt.
Pros für die Vandal
Was darf‘s denn sein?
Wir wollten sehen, welches Gewehr bei den Spielern vorn liegt und um wie viel. Wir hatten eine kleine Vorahnung, dass die Vandal dieses Mal die Oberhand behalten würde. Und wir behielten recht.
Für diese Studie haben wir die primäre Waffe der Spieler gemessen. Wir definieren die primäre Waffe als die Waffe, die die Spieler in allen Runden gekauft haben, mit Ausnahme von Pistolen-, Eco-, Bonus- und Verlängerungsrunden. Wir haben herausgefunden, dass Spieler in der gewerteten Warteschlange die Vandal mehr als jede andere Waffe im Spiel als primäre Waffe wählen.
Und wenn wir uns die Daten aller bisherigen VCT-Spiele im Jahr 2023 ansehen, sehen wir, dass auch Profispieler dazu neigen, die Vandal zu bevorzugen. Während die Vandal bei den Profis immer noch an der Spitze steht, tendieren Profispieler auch dazu, die Phantom häufiger einzusetzen als Spieler in der gewerteten Warteschlange.
Warum also ist die Vandal so ein Fanliebling?
Es macht Klick im Kopf
Jeder weiß, dass es viele Möglichkeiten gibt, einen Kill zu machen. Aber in den meisten Fällen wird ein Kopfschuss den Unterschied zwischen einem Kill und einem Assist ausmachen.
Für alle Überflieger da draußen: Kopfschüsse sind eindeutig eine der Stärken der Vandal. In dieser Grafik siehst du den Prozentsatz der nicht tödlichen, nicht durchdringenden Kopfschüsse, auch „Dinks“ genannt, nach Reichweite. „Nicht durchdringend“ bedeutet, dass der Schuss nicht durch ein Objekt gegangen ist. Gelegentlich kommt es zu nicht tödlichen Kopfschüssen, wenn ein Teil des Schadens durch Objekte wie Wände, Kisten oder Türen abgefangen wird.
Bei der Vandal bleibt die Anzahl der Fälle, in denen ein Kopfschuss ein Ziel nicht tötet, konstant bei 0 %. Das liegt daran, dass ein Vandal-Kopfschuss ohne Durchdringung auf jede Entfernung 160 Schaden verursacht. Aber bei der Phantom steigt der Prozentsatz der Kopfschüsse, die das Ziel nicht töten, auf die Entfernung drastisch an.
Eine andere Möglichkeit, darüber nachzudenken, ist ein „Was-wäre-wenn“-Szenario. Das Team hat sich also speziell mit dieser Art von Szenarien beschäftigt.
Die Phantom macht 140 Schaden an Spielern zwischen 15-30 Metern. In diesen Situationen fühlt sich der Schaden so nah an 150 an, dass die Spieler ihren Kauf ein wenig bereuen und sich fragen: „Was wäre, wenn ich eine Vandal gekauft hätte?“
Die tatsächlichen Daten zeigen, dass, wenn ein Phantom-Spieler es schafft, einem Vandal-Spieler auf 15-30 Metern 140 Schaden zuzufügen, die Phantom in etwa 78 % (blau) der Fälle den Vandal-Spieler trotzdem tötet.
In 10 % der Fälle (Gold) kommt ein Teamkollege entweder als „dritte Partei“ in den Kampf oder der Kampf wird erst später von jemand anderem beendet, was zu einem Assist für den Phantom-Spieler führt.
In den verbleibenden 11 % der Fälle (rot) schafft es die Vandal tatsächlich, das Blatt zu wenden und den Spieler mit der Phantom zu töten. Wenn dein Kopfschuss 150 Schaden verursacht hätte, wärst du bei diesen 11 % nicht gestorben.
Scharfschütze
Wenn die Vandal mehr Kopfschuss-Kills erzielt, ist sie dann die präzisere Waffe? Oder verursacht sie einfach mehr Schaden?
Diese Diagramme zeigen die Gesamtschadensverteilung jeder Waffe nach Region, ADS (über Visier zielen) und Schild. Wir sehen, dass die Phantom mehr Schüsse auf den Körper und die Beine abfeuert als ihr Konkurrent, während die Vandal einen höheren Anteil an Kopfschüssen hat.
Das könnte an der höheren Feuerrate der Phantom und der Möglichkeit eines nicht tödlichen ersten Kopfschusses liegen. Die Spieler haben also ein größeres Zeitfenster, um mehr Körper- und Beinschüsse zu landen, während es mit der Vandal nur einen Kopfschuss braucht, um das Duell mit einem garantierten Kill zu beenden. Man kann davon ausgehen, dass Phantom-Spieler bei den meisten Entfernungen etwas mehr als einen Schuss abgeben, selbst beim Zielen über das Visier, was wahrscheinlich der Grund dafür ist, dass der Schaden beim Zielen über das Visier mit der Phantom höher ist.
Panzerbrechende Kugeln
Welchen Einfluss hat der Schild auf die Tödlichkeit der einzelnen Gewehre?
Um einen guten Indikator für die reale Leistung gegen Gegner mit Schild zu erhalten, verglich das Team das K/D-Verhältnis für jede Waffe gegen einen Gegner, der den gleichen Schild trug (z. B. leicht gepanzerter Phantom-Spieler gegen leicht gepanzerten Gegner, schwer gepanzerter Vandal-Spieler gegen schwer gepanzerten Gegner usw.).
Sie fanden heraus, dass die Phantom gegen leicht gepanzerte Gegner fast genauso gut abschneidet wie die Vandal, aber gegen schwer gepanzerte Gegner häufiger schlechter. Das ergibt durchaus Sinn, wenn man die vorherigen Diagramme zu den Schadensregionen in % betrachtet. Die Phantom landet in der Regel mehr Körpertreffer und nicht tödliche Kopfschüsse, was gegen einen schwer gepanzerten Gegner nicht gerade die beste Situation ist. Vergesst also euren Schild nicht, Leute!
Das Fazit
Es ist alles subjektiv.
Wenn du andauernd Kopfschüsse verteilst, dann ist die Vandal vielleicht am ehesten was für dich. Wenn du aber das Dauerfeuer bevorzugst, probiere es lieber mal mit der Phantom.
Außerdem: Welche Art von Feuergefechten magst du? Hältst du lieber die Winkel in der Nähe und/oder sorgst ordentlich für Rauch? Dann die Phantom. Oder zielst du lieber aus sicherer Entfernung? Wenn ja, dann die Vandal.
Wir haben Carson Dowhan, einen unserer Insights Team Researcher, um sein Fazit zu diesem Thema gebeten und hier ist, was er zu sagen hatte:
„Es kommt wirklich auf deinen Spielstil und dein Selbstvertrauen als Spieler an. Wenn du im Eifer des Gefechts eine Phantom benutzt, denkt der durchschnittliche VALORANT-Spieler nicht: ‚Solange sie weniger als X Meter entfernt sind, habe ich statistisch gesehen einen leichten Vorteil.‘ Und wenn doch, dann haben sie eindeutig ihre „Woohoojin VOD“-Reviews angeschaut.
Sowohl die Phantom als auch die Vandal sind in den meisten Situationen brauchbar. Solange du weißt, wie du die unterschiedlichen Stärken der einzelnen Gewehre ausnutzen kannst, wird es gut gehen. Außerdem glaube ich, dass das Spielgefühl mehr über einen Sieg entscheidet als die reine Treffsicherheit – aber das ist etwas, das wirklich schwer zu messen ist.“